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Trump und das Risikobild der Weltwirtschaft

NEW YORK ‑ Wir befinden uns in einer Phase der Verschärfung geopolitischer Rivalitäten und Konflikte. Russlands Krieg gegen die Ukraine geht nun in sein drittes Jahr; der Konflikt zwischen Israel und der Hamas könnte sich immer noch zu einem regionalen Krieg ausweiten; und der sich verschärfende kalte Krieg zwischen den USA und China könnte noch in diesem Jahrzehnt wegen Taiwan eskalieren.

Sollte Donald Trump im November die US-Präsidentschaftswahlen gewinnen, wird die Welt noch weiter aus den Fugen geraten. Und doch haben sich diese Risiken bisher nur begrenzt auf die Volkswirtschaften und Märkte ausgewirkt. Könnte sich das bald ändern?

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine ist zwar nach wie vor so brutal wie eh und je, aber seine globalen Auswirkungen werden wahrscheinlich bescheidener ausfallen. Die Gefahr eines direkten Eingreifens der NATO oder eines Einsatzes taktischer Atomwaffen durch Russland ist heute geringer als zu früheren Phasen des Krieges. Auch wenn der Krieg zunächst die Preise für Energie, Nahrungsmittel, Düngemittel und Industriemetalle in die Höhe getrieben hat, konnte selbst Europa ‑ die am stärksten betroffene Region ‑ den Schock nur mit einer leichten Verlangsamung des Wachstums (in einigen Fällen sogar mit einem Stillstand) und nicht mit der von vielen Analysten befürchteten schweren Rezession aufgefangen.

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