imf world bank meeting Nicholas Kamm/AFP/Getty Images

Neues Leben für die SZR?

WASHINGTON, DC – Der Aufstieg globalisierungskritischer politischer Bewegungen und die Bedrohung durch den Handelsprotektionismus haben manche Menschen dazu bewogen, sich zu fragen, ob ein stärkeres multilaterales Zentrum für die Weltwirtschaft, die Gefahr einer beschädigenden Fragmentierung verringern würde. Schließlich darf nicht vergessen werden, dass die aktuellen Arrangements – so sehr sie auch unter Druck stehen mögen -  Ausdruck des starken Wunsches der Generation nach dem Zweiten Weltkrieg waren, die Gefahren der nationalen „Beggar-thy-Neighbor“- Strategien zu verringern, die in den 1930er Jahren Wachstum, Wohlstand und globale Stabilität lähmten.

Ähnliche Überlegungen führten vor fast 50 Jahren zur Einführung der Sonderziehungsrechte (SZR) des Internationalen Währungsfonds als Vorläufer einer weltweiten Währung. Und angesichts des wiederauflebenden Interesses an der Stabilität des internationalen Währungssystems fragt man sich mancherorts – auch beim IWF – ob eine Umgestaltung der SZR Teil wirksamer Bestrebungen zur Wiederbelebung des Multilateralismus sein könnten.

Teilweise lagen der Motivation zur Schaffung der SZR ursprünglich auch Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit einer nationalen Währung zugrunde, die Notwendigkeit der Bereitstellung weltweiter Liquidität mit dem Vertrauen in ihre Rolle als Reservewährung in Einklang zu bringen – ein Phänomen, das von Ökonomen als „Triffin-Dilemma“ bezeichnet wird. Durch die Schaffung einer vom IWF verwalteten internationalen Währung versuchten die Mitgliedsländer, das internationale Währungssystem mit einer nicht auf nationaler Basis beruhenden Reservewährung zu festigen und zu erweitern.

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